Dienstag, 8. Januar 2013

Herr Bödefeld über Geheimnisse, Gerten, Mäuschen und Weihnachtsbäume

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Herr Bödefeld ist ein Geheimnisträger
Wer unsere Blogeinträge rund ums Wandern ein wenig mitverfolgt, der weiß, dass wir drei gerne neue Wege ausprobieren. Aber nicht nur am Wochenende sind wir wandertechnisch unterwegs, auch in der Woche verfahre ich so manchen Kilometer auf der Suche nach neuen Spaziergangsstrecken durch das Bergische Land.
Und diese Wanderparkplätze die wir meistens ansteuern sind scheinbar beliebte Treffpunkte für heimliche Affären! Das kann Bödi kaum noch an seinen Pfoten abzählen, so vielen heimlichen Treffen haben wir schon unabsichtlich beigewohnt. Herr Bödi stellt fest: Wanderparkplätze sind beliebte Treffpunkte für Fremdgänger so zwischen 40 und Mitte 60. Also mir wäre das mit meinen Ende 20 schon zu blöd, sich auf einem Parkplatz zu treffen, in deren Alter würde ich mir die Mühe erst recht nicht mehr machen. :)

Unser liebstes Pärchen trifft sich auf einem Wanderparplatz, den wir im Sommer gerne mit der Hundegruppe als Übungsplatz benutzen. Herrlich, was wir da schon beobachten konnten. Beziehungstechnische Hoch und Tiefs komprimiert auf 1,5 Stunden: erst überschwengliche Begrüßung, dann Austausch verliebter Blicke und Liebesschwüre, nach spätestens 30 Minuten ging das dann nahtlos in den ersten Streit über, nachdem dann jeder in seinem eigenen Auto schmollend hinterm Steuer saß und seine Frustzigarette rauchte, daraufhin wieder Versöhnung und das Spiel ging wieder von vorne los. Hörrlich.

Herr Bödefeld wundert sich über Gerten in der Hundeerziehung
Habe ich schon wieder den neuensten Trend verpasst oder warum habe ich im vergangenen Jahr so viele Hundehalter mit einer Gerte in der Hand gesehen??!!
Bei einer Frau mit einem riesigen Hovawart dient das wohl der Leinenführigkeit, sie hielt die Gerte während des Gehens vor den Hundekopf, wohl nach dem Motto "bleib immer hinter der Gerte", andere Hundebesitzer tippen damit ihre Hunde an der Flanke an.
Wollen wir hoffen, das sind die einzigen Verwendungsweisen für die Gerten...

Herr Bödefeld und Ommas Weihnachtsbaum
Ich weiß es nicht, ob ich die Story hier schon einmal berichtet habe, ich muss aber auf Nummer sicher gehen! Das ist nämlich eine ausgezeichnete Episode um darzustellen, dass ich (nach Meinung meiner Mutter) zur Hundeerziehung vollständig ungeeignet bin:
Weihnachten 2011 (Herr Bö ist zu diesem Zeitpunkt 2,5 Jahre alt): Bödi kommt in Ommas Wohnzimmer, steuert zielstrebig den geschmückten Weihnachtsbaum an, hebt das Hinterbein und pieselt los, was das Zeug hält. Er hat den Baum nicht nur markiert, er hat einen amtlichen gelben Teich auf dem Parkett hinterlassen. In meiner Eigenschaft als Hundehalterin fühlte ich mich zwar genötigt, maßregelnd einzuschreiten, mehr als ein ersticktes "neeeeiin" war aber nicht drin, stattdessen habe ich mich vor Lachen auf dem Boden gekugelt (weit genug entfernt, von der sich ausbreitenden Überschwemmung).
Während ich also schreuend vor Lachen um Atem ringe, zieht meine Oma nur die Augenbrauen hoch und meine Mutter kriegt einen Schreikrampf.
Was da ihn den Wuschel gefahren ist, frag ich mich noch heute. Er hat weder vorher, noch nachher je in der Wohnung gepieselt. Allerdings markiert er im Wald gerne frisch geschlagene Tannen, vielleicht hat ihn der Geruch animiert. :)


Herr Bödefeld wäre so gerne ein Mäuschenjäger
leider (aus seiner Sicht) stellt er sich dabei nicht unbedingt geschickt an. Stundenlang kann er Wiesen abschnüffeln auf der Suche nach bewohnten Wühlmaushöhlen. Er saugt ihn den Sauerstoff ab, er versucht (wenn ich nicht hinsehe) sie auszubuddeln und wenn gar nichts mehr funktioniert, legt er sich vor das Loch und versucht die Mäuse durch Gedankenkontrolle herauszustarren.
Verlässt aber tatsächlich mal eine Maus ihr Loch, merkt er das gar nicht mal! Nie!
Ebenfalls im vergangenen Winter hat sich dann folgende Begebenheit ereignet:
Wir treffen uns an einem knackig kalten Abend mit der Hundegruppe. Es sind noch nicht alle da und Bödi sitzt wartend auf einer Wiese. Plötzlich kommt ein kleines Mäuschen angetippelt, läuft zu Bödi und kuschelt sich unter sein Bauchfell. Bödi merkt mal wieder gar nix - noch nicht mal seine neue Untermieterin. Die Maus allerdings, aufgeschreckt durch die vielen "Ahhhs", "Ohhhs" und "Wie süüüüß" der umstehenden Hundehalterinnen, fühlt sich in ihrem warmen Versteck nicht länger sicher und ergreift die Flucht. Bödi, ebenfalls durch unsere Entzückungslaute alarmiert, steht auf und .... tritt volle Möhre auf die arme Maus drauf! Unabsichtlich und natürlich ohne zu bemerken, dass er eine Maus unter der Pfote hat. Als er dann die Pfote wieder anhebt und die Maus Gott sei Dank unverletzt die Flucht ergreift, ist Bödi so erschrocken vom Anblick der kleinen Maus, dass er erst mal einen Meter zurück springt.



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8 Kommentare:

  1. Ja manchmal wollen wir sagen.. die ist schon wieder weg....aber hier ist es auch so. Wir haben sogar Ranger hier....die passen auf das Hund nicht in den Wald sch.....t. Mal sehen wenn ich so einen vor die Linse bekomme.
    der Roki

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    1. Ranger? Sind die hauptberuflich so unterwegs oder sind das gelangweilte Rentner, die nicht wissen, was sie mit ihrer Zeit anfangen sollen?

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  2. Lieber Herr Bödefeld,
    toller Bericht, besonders die Bewässerung des Weihnachtsbaumes fand mein Fraule lustig. Für mich völlig logisch, weil Tanne = Wald und Wald = erwünschte Pullerei. Ist doch unerheblich, wo die Tanne nun gerade mal steht.

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    1. Genau so wird es wohl gewesen sein. Tanne ist Tanne und bleibt Tanne - auch in Ommas Wohnzimmer!!

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  3. LACH!!! Das ist Emil ich schon passiert, dass die Maus neben seiner Nase ganz langsam aus dem Loch kam, während er mit Graben beschäftigt war. Aber das mit dem Bauchfell ist Oberklasse!!
    Mein anderer Rüde hat , als wir eine Schwester von ihm besuchten, in deren Wohnzimmer an den Sessel gepinkelt. Sehr zum Entsetzen der Hundebesitzerin.... Hatte er nie vorher oder nachher wieder gemacht. Er wollte halt höflich sein. ;-)

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    1. Haha, Emil und Bödi sind sich nicht so ganz unähnlich.
      Die Sessel-Nummer ist auch hart, da wünscht man sich doch, es möge sich ein Loch auftun, aber man hat halt eine gute Geschichte zu erzählen :)

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  4. Meine Freundin hatte sehr große Palmen in Terracottatöpfen in ihrem Wohnzimmer. Während eines Besuchs ging Keegan zielstrebig an eine, hob das Bein und markierte die Palme als seine. Auch er hatte es danach - zum Glück - nie mehr gemacht.

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    1. Na, da bin ich ja mächtig froh, dass Bödi nicht der einzige Indoorpinkler ist :)

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